Selbsthilfegruppe für jung und jung gebliebene Schädel- Hirnverletzte

Erlebnis WE 2012


ZNS-Erlebniswochenende in Pfronten/Allgäu 2012

Am Montag, den 18.06. bis Mittwoch, den 21.06.2012 fand im Kolping Haus Zauberberg in Pfronten (Rehbichl) im Allgäu ein 3-tägiges Seminar-Wochenende von der ZNS-Hannelore-Kohl Stiftung für junge Schädel-Hirn-Verletzte ab 40 Jahre statt.

Foto: Alle Teilnehmer des Erlebniswochenendes

Auch dieses mal waren wieder einige Mitglieder unserer SHG-Darmstadt unter den insgesamt 48 Teilnehmern dabei. Ziel des Seminarwochenendes war es, Betroffene von Hirnverletzungen und deren Angehörige, die über 40 Jahre alt waren, in einer Auswahl von Workshops praktische Hilfestellungen für ihre Lebenssituation zu geben. Wie im Jahr 2011 in Zinnowitz, wurden manche Workshops von den Betroffenen selbst gestaltet und geleitet. Das äußerst abwechslungsreiche Seminarprogramm umfasste folgende Workshops:

1 Yoga - Achtsamkeit und Entspannung.

Die Einheit von Körper und Geist ist eines der wesentlichen Ziele im Yoga. Körper und Geist können an einem Ort und zu einer Zeit als eine Einheit erfahren werden. Übungen mit der Aufmerksamkeit auf den Körper, den Atem, die Stimme und den Geist gaben den Teilnehmern in diesem Workshop die Möglichkeit, die Zusammenhänge selbst zu erleben und zu entdecken. Geleitet wurde der Workshop vom Teilnehmer Tobias Junglas.

2. Selbstachtung und Selbstbehauptung.

Das Maß an Selbstvertrauen, das ein Mensch verspürt, kann sich im Laufe des Lebens verändern. Schicksalsschläge wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Trennung können sich sofort und nachhaltig negativ auf das Selbstvertrauen auswirken. All diese Schicksalsschläge haben die 19 Teilnehmer erfahren müssen. Gemeinsam - unter der Leitung des Psychologen Markus Teuber - wurden in diesem Workshop Strategien erarbeitet, wie das ramponierte Selbst-wertgefühl wiederaufgebaut werden kann und welche Auswirkungen dies auf alltägliche Situationen hat. Ein sehr gelungener Workshop, der für manchen wertvolle Hinweise und Einsichten brachte, auch für mich...


3. Trommeln

Rhythmus als Urerfahrung. Wer die afrikanischen Trommeln (Djembe und Basstrommel) kennenlernen wollte, konnte in diesem Workshop erste Erfahrungen und einen ersten Einstieg in einem Schnupper-kurs finden. Geleitet wurde der Workshop vom Teilnehmer Markus Noichl, der den Teilnehmern rhytmische Laute entzog.

4. Das Tal zu Füßen, die Gipfel im Blick - Gemeinsame Wanderung

Auf einem Rundwanderweg unternahmen rund 18 Teilnehmer eine herrliche Wanderung rund um Rehbichl und mit Aussicht auf das Voralpenpanorama. Alle genossen die herrliche Landschaft und das schöne Wetter. Es wurde dabei viel gelacht und Kontakte geknüpft...

Fotos: Auf dem Rundwanderweg

... unter anderem in einer starken Gemeinschaft schoben wir Monika den Berg hinauf. Dabei kam viel Spaß und Freude auf...

Fotos: Auf dem Rundwanderweg

Abends wurde dann bei einem gemütlichen Beisammensein die lustige Stimmung intensiviert. Ein permanenter Angriff auf die Lachmuskeln folgte...

5. Malen und sich ausdrücken

Kreatives Malen ist ein Weg des Menschen zu sich selbst. Malen weckt innere Bilder und kann helfen, Empfindungen zu visualisieren. Gemeinsam entstanden eigene Körperbilder. Dieser Workshop setzte keine Vorkenntnisse bezüglich des Malens voraus. Sieben Teilnehmer nahmen das Workshopangebot unter der Leitung von Monika Rankers-Gichuba wahr und malten was das Zeug hielt. Nicht unbedingt mit den Händen...

Foto: Die SHG-Künstlerin Gabi (links) bei der Erklärung. Das Bild trägt den Titel "39 1/2"

6. Strategien zum Umgang mit chronischen Schmerzen

In diesem Workshop wurden gemeinsam unter den Teilnehmern im Gespräch Erfahrungen zum Umgang mit chronischen Schmerzen ausgetauscht. Darüber hinaus wurden psychotherapeutische Behandlungs-sätze aufgezeigt, die den Teilnehmern bei ihrer Schmerzbewältigung helfen sollen. Dieser Workshop wurde vom Psychologen Markus Teuber geleitet.

7. Wie helfe ich mir selbst? Ein Erfahrungs- und Wissensaustausch zum Thema Hilfsmittel und Therapien bei einer Halbseitenlähmung.

In diesem Workshop wurde vom Teilnehmer Gunnar van der Pütten praktische Erfahrungen an die Workshopteilnehmer vermittelt, welche Hilfsmittel und Therapien im Alltag mit einer Halbseitenlähmung hilfreich sind.

8. Ausflüge/Unterhaltung:

Neben den vielen interessanten Workshops fand am Dienstag, den 19. Juni um 14.00Uhr, ein gemeinsamer Ausflug in die Allgäuer Alpenwelt statt. Alle 48 Teilnehmer und natürlich das ZNS-Team unternahmen eine Busfahrt zur Tegelberg-Seilbahntalstation.

Von dort fuhren wir in zwei Etappen mit der Seilbahngondel zum Tegelberggipfel und verbrachten dort, in luftiger Höhe, schöne Stunden. Der Tegelberg (1730m) ermöglichte von der Bergstation aus eine traumhafte Aussicht über den Forggensee mit seiner Umgebung.

Foto: Der Forggensee

Alle Teilnehmer genossen dabei die herrliche Atmosphäre und die wunderschöne Aussicht vom Gipfelcafé. Am Tisch leisteten mir drei drollige Bergdohlenweibchen Gesellschaft. Eine davon war besonders anhänglich und hungrig und hatte keine Scheu, von meinem Tellerchen zu essen...

Foto: Eine Bergdohle ist hungrig

Im Namen aller teilgenommenen Mitglieder der SHG-Darmstadt danke ich herzlich der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung für die wunderschönen Stunden und Tage, die unsere SHG-Mitglieder dort verbringen durften.

Foto: Aussicht von der Terrasse des Kolpinghauses Zauberberg

Weitere interessante Informationen können Sie auf der Homepage der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung auf:

www.hannelore-kohl-stiftung.de/ erfahren.