Selbsthilfegruppe für jung und jung gebliebene Schädel- Hirnverletzte

Schlaganfallvorsorge


In Anbetracht der oft verbleibenden schweren Beeinträchtigungen nach einem Schlaganfall muss also versucht werden, einen Schlaganfall vorzubeugen. Hierzu ist die Kenntnis der Risikofaktoren notwendig.

Nicht veränderbare Risikofaktoren sind zunehmendes Alter, männliches Geschlecht sowie andere genetische Faktoren. Risikofaktoren, auf die Einfluss genommen werden kann, müssen aber besonders berücksichtigt werden. Denn ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko einer Verengung der hirnversorgenden Schlagadern an. Damit steigt auch die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. Besonders für Patienten aus Risikogruppen wie beispielsweise bei familiärer Häufung, Rauchern, Fettstoffwechselstörungen oder Zuckerkrankheit (= Diabetes mellitus), kann daher eine rechtzeitige vorsorgliche Untersuchung sinnvoll sein. Die Untersuchung erfolgt mit Hilfe des nicht invasiven Doppler-Ultraschall-Verfahrens (= Duplexsonographie). Damit kann Ihr Arzt sowohl die Beschaffenheit Ihrer Blutgefäße als auch den Blutfluss innerhalb der Gefäße beurteilen. Die Untersuchung ist völlig risikolos und schmerzfrei.

Die Risikofaktoren

Warum sollte man die hirnversorgenden Blutgefäße untersuchen lassen, obwohl man keine Beschwerden hat? Weil viele Menschen ohne "Vorwarnung" einen Schlaganfall erleiden, der dann meist schwerwiegende Folgen hat.

Viele Menschen wissen nicht, dass sie kranke, d.h. pathologisch veränderte Blutgefäße haben. Bei manchen kommt es zwar vor einem schweren Schlaganfall zu Symptomen wie Schwindel, Ohnmacht, oder Gedächtnisstörungen, viele Menschen bekommen einen Schlaganfall aber aus heiterem Himmel. Sie sind beschwerdefrei, bis plötzlich ein Blutgerinnsel ein bereits verengtes Blutgefäß verstopft, von dessen Existenz sie überhaupt nichts wussten. Über die Hälfte der Schlaganfallopfer sterben dann an den Auswirkungen dieses Gefäßverschlusses, viele der Überlebenden bleiben bis an ihr Lebensende pflegebedürftig. Zu Ihrer eigenen Sicherheit bietet Ihnen Ihr Arzt daher die Schlaganfall-Vorsorge an. Sie ist besonders dann ratsam, wenn Sie zu einer der Risikogruppen gehören. Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind:

  • Rauchen
  • Zuckerkrankheit (= Diabetes mellitus)
  • Gefäßverkalkung (= Arteriosklerose)
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Herzrhythmusstörungen und
  • verschiedene andere Gefäßerkrankungen

Bei vielen Gefäßerkrankungen spielt auch die Vererbung eine wichtige Rolle. Man sollte daher hellhörig werden, wenn nähere Verwandte an Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose, Schlaganfall oder Herzinfarkt erkrankt oder sogar verstorben sind. Eine Schlaganfall-Vorsorge Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Dafür können gefährliche Engstellen der hirnversorgenden Gefäße entdeckt und rechtzeitig entsprechend behandelt werden.

Die Risiken und Möglichkeiten der Vermeidung sollten auch schon jüngeren Personen kennen, da sie die schlaganfallgefährdeten Personen der nächsten Jahrzehnte sind. In einer Zeit, wo Bewegungsmangel und Übergewicht zunehmen, muss besonders für Verhaltensänderungen geworben werden. So sollten Spaß an Bewegung bereits in der Schule, ein normgerechtes Körpergewicht, eine ausgeglichene Ernährung sowie regelmäßige Untersuchungen durch den Hausarzt empfohlen und vermittelt werden.

Schlaganfallvorsorge - Hinweise:

Grundsätzlich ist eine gesunde Lebensführung mit einer salzarmen Ernährung mit hohem vegetarischem Anteil, mit viel Früchten und Gemüse, zu empfehlen. 1-2 Mal pro Woche Fisch ist sinnvoll. Es sollte viel Flüssigkeit zu sich genommen werden, dabei aber auf zuckerreiche Limonaden und Fruchtsäfte verzichtet werden. Ebenso sollten hohe Mengen Kaffee vermieden werden.

Der Nikotinkonsum sollte eingestellt werden. Es sollte Normalgewicht angestrebt werden. Normwerte sollten auch für Blutzucker, Cholesterin und Blutdruckwerte erreicht werden. Zudem sollte regelmäßig ein Ausdauersport durchgeführt werden.

Besteht erhöhter Blutdruck und ist eine medikamentöse Einstellung notwendig, muss diese konsequent durchgeführt werden.

Abschließend gilt, dass jeder sein Risiko mitbestimmen kann. Besprechen Sie Ihre Risikofaktoren und wie Sie damit umgehen können mit Ihrem behandelnden Arzt.

Fragen Sie aber nicht: Was macht mich krank? 
Fragen Sie: Was trägt zu meiner Gesundheit bei.

Ziel muss es sein, ein verantwortungsvolles Verhalten gleichermaßen gesundheitsbewusst und genussvoll zu leben.