Selbsthilfegruppe für jung und jung gebliebene Schädel- Hirnverletzte

Dresden 2011


Ein Ausflug nach Dresden

Vom Donnerstag, den 11.08. bis zum Sonntag, den 15.08.2011 unternahmen sieben Mitglieder der SHG-Darmstadt einen Kurzurlaub in Dresden. Diesmal fuhren wir mit dem Zug. Die Abfahrt fand schon sehr früh am Donnerstagmorgen vom Darmstädter Hauptbahnhof statt. Mit dem ICE fuhren wir vom Darmstädter HBF direkt zum Dresdner Hauptbahnhof. Während der Hinfahrt wurde viel gelacht und zwischendurch auch mal ein kleines Unterhaltungsspiel getätigt. Als wir nach langer Fahrtzeit endlich in Dresden angekommen waren, stürzten sich die Raucher in der Gruppe erst einmal auf dem schnellsten Wege zu einem Raucherplatz. Nachdem die Lungen frisch geteert wurden, machten wir uns auf dem Weg zum Hotel.

Fotos: Auf dem Dresdner Hauptbahnhof

Vom Dresdner Hauptbahnhof waren es nur wenige Gehminuten zum Ibis-Hotel „Königstein“, in dem wir unsere Nächte verbringen sollten. Es lag in einer der großen Fußgängerzonen, ganz in Nähe des Zentrums und der historischen Altstadt.

Foto: Unser Hotel

Nachdem wir am späten Nachmittag im Hotel ankamen, checkten wir erst einmal ein und gingen sofort auf unsere Zimmer. Obwohl wir mit dem Zug fuhren, wurden doch einige von der langen und anstrengenden Fahrt etwas müde. Einige Zeit später, als sich die "müden Krieger" wieder etwas ausgeruht hatten, unternahmen wir einen ersten Erkundungsspaziergang durch die Dresdner Altstadt. Es dauerte nicht lange, da wurde bei einigen ein großes Hungergefühl ausgelöst und verursachte teilweise lautes Magenknurren. Ein zum Hotel naheliegendes Einkaufszentrum war unser nächstes Anlaufziel. Darin war ein griechisches Restaurant, bei dem wir uns mit einem guten Essen und Getränken wieder stärkten. Mit vollem Magen machten wir uns auf den Weg, nochmals das Elbufer zu besuchen. In einem netten Lokal an der Uferpromenade ließen wir dann den Abend gemütlich ausklingen. Und dies sollte nicht das Letzte mal gewesen sein...

Foto: Gemütliches Beisammensein

Der Freitag und Samstag war geprägt von einem straff organisiertem Ausflugsprogramm. Es begann am Freitagmorgen. Relativ früh nahmen wir im Hotel unser erstes und gutes Frühstück zu uns. Gut gestärkt unternahmen wir danach unsere erste Tagesaktivität. Es sollte eine Stadtrundfahrt in einem Doppeldeckerbus sein. Direkt an unserem Hotel begann die Stadtrundfahrt. Wir fuhren vorbei an den zahlreichen Sehenswürdigkeiten Dresdens, wie zum Beispiel das Stadtschloss, die Semperoper, der Zwinger, und vieles andere mehr. Nach dem die interessante Rundfahrt zu Ende war, wollte Markus - unserer zweitjüngstes Mitglied - unbedingt die Kuppel der Dresdner Frauenkirche zu Fuß erklimmen. Da er aber nicht alleine gehen wollte, erklärte sich Horst dazu bereit, ihn zu begleiten. Alle anderen blieben unten stehen, da es in der Kirche keine Möglichkeit gab, die Kuppel mit einem Aufzug zu besuchen. Nur über zahlreiche Treppenstufen war der Zugang zur Kuppel möglich, was für alle anderen ein unmögliches Unterfangen war, denn schließlich musste man ja auch wieder den Weg hinunter gehen. Einige Zeit später kamen Markus und Horst wieder von der Kuppel herunter. Begeistert erzählten beide von der wunderbaren Aussicht über Dresdners Stadtgebiet und das Umland. Nichtsdestotrotz wurde es bereits Mittag und alle Mägen schienen sich wieder zu melden. Also suchten wir uns ein Lokal zum Essen. Nachdem wir das Mittagessen in einem gemütlichen Lokal in der Altstadt hinter uns gebracht hatten, stand als nächster Programmpunkt eine Schifffahrt mit einem historischen Raddampfer auf der Elbe an...

Foto: Alter Raddampfer

Die Fahrt führte uns entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten an den Ufern hin zum „Blauen Wunder“. Hierbei handelt es sich um eine alte Brücke über die Elbe, welche ihren Namen vom Anstrich erhielt. Offiziell heißt die Brücke „Loschwitzer Brücke“, aber im Volksmund hat sich die Bezeichnung „Blaues Wunder“ etabliert. Gebaut wurde die Stahlfachwerkkonstruktion von 1891 bis 1893 und galt damals als technisches Wunder.

Foto: Die Brücke „Blaues Wunder“

Nach einem kleinen Spaziergang über das "Blaue Wunder" fuhren wir mit der ältesten Bergschwebebahn der Welt, die 2011 ihren 110. Geburtstag feierte, hinauf zur Aussichtsplattform „Schöne Aussicht“. Von dort oben genossen wir einen wunderschönen Ausblick auf das Elbtal.

Foto: Bergschwebebahn

Freitagabend, nach einem gemütlichen Abendessen, ließen wir das Erlebte vom Tag in unserem "Stammlokal" an der Uferpromenade nochmals Revue passieren. Am Samstagmorgen entschieden wir uns nach dem Frühstück zu einer Fahrt ins Dresdner Umland. Das Schloss Pillnitz sollte unser Anlaufziel sein. Hierbei handelt es sich um die ehemalige Sommerresidenz des sächsischen Königshauses.

Fotos: Schloss Pillnitz

Dort nahmen wir an einer interessanten Führung durch den weitläufigen Schlosspark teil. Am Nachmittag stand ein Besuch des „Großen Gartens“ auf unserem Programm. Der Große Garten, der südöstlich des Stadtzentrums liegt, ist der größte und schönste Park Dresdens. 1676 beauftragte der spätere Kurfürst Johann Georg III. den Bau eines repräsentativen Gartens vor den Toren der Stadt. In der etwa zwei Quadratkilometer großen Grünanlage waren ein Zoo und ein Botanischer Garten als weitere Anziehungspunkte enthalten. Eine interessante Attraktion war auch die integrierte, von Kindern unterhaltene Eisenbahn, die durch den großen Garten fährt. Die Bahn ist eine kleine, seit 1950 betriebene Liliputbahn, die auf einem mehreren Kilometer langen Rundkurs durch den Garten fährt.

Traditionell sind neben den erwachsenen Parkeisenbahnern auch Kinder als Aufsicht, Fahrdienstleiter oder Zugbegleiter tätig. An mehreren Bahnhöfen innerhalb des großen Gartens wurden Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten geboten. Natürlich ließen wir es nicht aus, eine Runde mit der Bahn zu fahren, zumal es mit 1,00 Euro pro Fahrtstrecke überhaupt nicht teuer war und viel Spaß bereitete. Außerdem hatten wir auf der Erkundungstour durch den Garten noch genügend Meter zu laufen. Da kam eine kleine Pause gerade recht ...

Der Mittelpunkt des großen Gartens bildete jedoch das frühbarocke Palais Gebäude. Das Palais wurde ab ca. 1676 vom sächsischen Oberlandbaumeister Johann Georg Starcke für den damaligen Kurprinzen Johann Georg III. erbaut. Einziger Zweck des Gebäudes war es, als Lusthaus für die Festlichkeiten des Dresdner Hofes zu dienen. Als sich die Mode bei Hofe geändert hatte und die Schlösser der näheren Umgebung bevorzugt wurden, kamen im Erdgeschoß des Palais die antiken Statuen aus dem Besitz Kurfürst Augusts des Starken zur Aufstellung. Fasziniert über die Schönheit der Architektur des Palais Gebäudes setzten wir unseren Rundgang fort.

Foto: Antike Statuen

Heute ist der Große Garten einer der beliebtesten Erholungsorte Dresdens. Neben einem Parktheater, einer Freilichtbühne und einem Gondelteich warteten auch Restaurants und Biergärten auf die Besucher. Am späten Nachmittag beendeten wir unseren Besuch im Großen Garten und traten allmählich die Rückreise zum Hotel an. Dort angekommen, beschlossen wir, am Abend dann noch eine beeindruckende Nachtfahrt erneut in einem Doppeldeckerbus zu unternehmen. Die Fahrt ging vorbei an den herrlich beleuchteten historischen Gebäuden an der Elbe und der Altstadt. Es war ein beeindruckendes Lichterschauspiel, das sich in dem Elbewasser wiederspiegelte.

Fotos: Dresden bei Nacht

Letztendlich ging auch der Samstag einmal zu Ende. Sehr müde und voller neuer Eindrücke fielen wir in unsere Betten. Die Nacht verging und der Sonntagmorgen lächelte in die Hotelzimmerfenster. Für uns war das der Anlass, die Schnarch Kapseln zu verlassen, gemeinsam zu frühstücken und Pläne für den heutigen Tag zu machen. Es dauerte auch nicht lange, bis wir uns auf ein Anlaufziel einigten. Es war der Dresdner Zoo, dem wir heute einen gemütlichen Besuch abstatten wollten. Immerhin ist der Dresdner Zoo der viertälteste Zoo Deutschlands mit mehr als 2000 Tieren in 334 Arten, also für uns ein sehr reizvolles Ziel.

Foto: Auf dem Weg zum Zoo

Im Zoogelände angekommen gingen wir an vielen Gehegen vorbei. Eine besondere Attraktion waren die Orang-Utans, wobei die kleinen so niedlich waren, aber vor den Erwachsenen gehörigen Respekt hatten.

Fotos: Im Zoo

Als wir weiter gingen, kam ein Gehege mit Pelikanen in unser Sichtfeld. Dort angekommen, hatte Markus etwas später recht engen Kontakt mit einem Pelikan.

Den Abend ließen wir anschließend im „Sophienkeller“, in den alten Gewölben des Taschenbergpalais, bei einem zünftigen Abendessen und anschließendem Umtrunk mit Musik gemütlich ausklingen. So schön es war, aber sonntags war es nun soweit, wir mussten wieder mit dem Zug die Heimreise antreten. Da die Abfahrt unseres Zuges aber erst am Nachmittag war, hatten wir vormittags noch etwas Gelegenheit zu einem Abstecher auf den Rathausturm. Der Rathausturm ist der höchste Turm der Stadt Dresden. Von seiner in 68 Metern Höhe gelegenen Aussichtsplattform hatte man einen fantastischen Blick auf die Dächer Dresdens...

Fotos: Über den Dächern von Dresden

Hier war es möglich, mit einem vorhandenen Aufzug hinauf und wieder herunter zu fahren, was für viele von uns eine große Erleichterung bedeutete. Der Rathausturm verfügt über Dresdens zweitgrößte Turmuhr. Der Durchmesser des Zifferblattes beträgt vier Meter, der Minutenzeiger misst zwei Meter und der Stundenzeiger immerhin noch 1,40 Meter. Das war schon sehr beeindruckend. Nachdem wir einige Fotos machten und die Aussicht noch ein wenig genossen, gingen wir ziemlich erschöpft, aber reicher an neuen Eindrücken in Richtung des Hauptbahnhofes, um unsere Heimreise anzutreten. Dort warteten wir nicht lange auf unseren Zug, stiegen in den Waggon ein und nahmen die letzten Eindrücke Dresdens mit nach Hause. Es war ein sehr schöner, wenngleich auch etwas anstrengender Kurzurlaub bei dem die Zeit viel zu schnell verging.

Bericht: H.-G. Büttner und J.Kammerl